Bundes- und Landesförderung für das Stadtarchiv

Bestandserhaltung und Aktenverpackung: Stadtarchiv erhält erneut Förderungen von Land und Bund für seine Projekte

Bereits zum vierten Mal in den letzten Jahren hat das Dillenburger Stadtarchiv Fördermittel für wichtige bestandserhalterische Maßnahmen generieren können. Für 2023 ist eine Zuwendung in Höhe von 13.367 Euro vorgesehen, die von der Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts in Berlin (Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien) sowie vom Land Hessen zur Verfügung gestellt wird. Das Stadtarchiv Dillenburg kann damit die Massenentsäuerung und Einbandrestaurierung von Zeitungsbänden umsetzen sowie archivgerechtes Verpackungsmaterial für Verwaltungsakten beschaffen.

In 2023 sollen sieben Zeitungsbände der Jahre 1910 bis 1916 massenentsäuert und neu gebunden werden (Foto: Oranienstadt Dillenburg)

Die örtliche Dill-Zeitung wurde 1839 gegründet. Das Stadtarchiv verfügt über einen lückenlosen Bestand von 1839 bis heute (37 lfdm.). Es handelt sich um eine äußerst wertvolle Quelle für die Lokal- und Regionalgeschichte, die von den Nutzenden des Stadtarchivs häufig angefragt wird. Leider konnte noch keine Digitalisierung erfolgen, sodass die Bestandserhaltung dieser Originale wegen des häufigen Gebrauchs oberste Priorität hat. Um auch weiterhin eine öffentliche Nutzung der Zeitungen sicherzustellen, ist nun eine Fortsetzung der in 2017 begonnenen Massenentsäuerung des teilweise stark vergilbten und brüchigen Papiers sowie eine Einbandrestaurierung von insgesamt sieben Bänden der Ausgaben zwischen 1910 bis 1916 mit einem Gesamtgewicht von rund 60 kg geplant.

Außerdem benötigt das Archiv rund 500 säurefreie Kartons für die Verpackung von ca. 1.400 Verwaltungsakten mit preußischer Fadenbindung. Diese stammen aus der Zeit von 1830 bis 1950 und lagerten bis vor kurzem unter archivfachlich ungünstigen Bedingungen auf dem Speicher des Rathauses. Die Provenienzen erstrecken sich über alle städtischen Aufgabengebiete. Hinzu kommen Niederschriften von städtischen Gremien (Stadtverordnetenversammlung, Magistrat) aus dieser Zeit. Um diese Akten für die Forschung nutzbar zu machen, fanden im August und September 2023 bereits mehrere Reinigungsaktionen mit ehrenamtlichen Helfenden statt, die die Archivalien von Staub und Schmutz befreiten. Anschließend sollen die Akten nun erschlossen und in rund 500 Archivkartons verpackt und sicher gelagert werden.

Gefördert wird die Verpackung von rund 1.400 Verwaltungsakten aus der Zeit 1830 bis 1930, die bisher im Rathaus lagerten (Foto: Oranienstadt Dillenburg)

Verstaubte Verwaltungsakten aus der Zeit vor 1945, die im Sommer 2023 gereinigt wurden und nun in Archivkartons verpackt werden sollen (Foto: Oranienstadt Dillenburg)

Mit der wertvollen Hilfe von mehreren ehrenamtlichen Helfenden konnten im Hof des Dillenburger Stadthauses im Sommer 2023 rund 1400 Verwaltungsakten erfolgreich gereinigt werden (Foto: Oranienstadt Dillenburg)

Die Zuwendungsquote von beiden Fördergebern beträgt 90 % (Bund 50 % und Land 40 %). Das Archiv-Team geht davon aus, dass beide Projekte bis zum 31.12.2023 abgeschlossen werden können und hofft auf eine Fortsetzung der erfolgreichen bestandserhalterischen Maßnahmen der Zeitungsbände in 2024. Entsprechende Mittel sind für den nächsten städtischen Haushalt angemeldet. Bei den vier Förderprojekten der letzte Jahre flossen insgesamt Fördermittel in Höhe von 44.260,70 Euro in das Dillenburger Stadtarchiv.